Dual genial Informatik studieren
#studierenundgeldverdienen
Studenten sind unsere Zukunft. Das hat microTOOL schon 2001 erkannt und erstmals zusammen mit der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht das duale Studium der Informatik angeboten. Seitdem haben sich 19 Studierende für dieses Wechselmodell zwischen Praxis bei uns und Theorie an der HWR entschieden. Nach drei Jahren schließt man das duale Studium in der Regel als Bachelor of Science ab und hat bereits wertvolle Arbeitserfahrung gesammelt. Bei uns jedenfalls, denn die Studenten sind vom ersten Tag an voll in das Entwicklungsteam integriert. Jeden Oktober fangen hier in der Voltastraße am Humboldthain neue Studenten an. In diesem Jahr hatten wir sogar zwei Plätze zu vergeben. Die beiden neuen dualen Studenten heißen Annika und Lukas und sind schon seit September aktiv, weil sie die Möglichkeit eines einmonatigen, bezahlten Praktikums vor Studienbeginn genutzt haben. Annika (19) ist preisgekrönte Poetry-Slammerin und Lukas (18) rudert in seiner Freizeit im Zweier oder Vierer auf der Havel.
Ich frage die beiden heute mal nach ihren ersten Eindrücken, ihrer Motivation für dieses Studium und nach ihren Karriereplänen.
Ihr macht im Gegensatz zu mir offensichtlich alles richtig: schon vor dem Abitur Studienplatz inklusive Finanzierung gefunden und in nur drei Jahren seid Ihr sehr gefragte Entwickler. Hut ab. Wie seid Ihr darauf gekommen?
A: Ich wusste eigentlich gar nicht, was ich machen wollte, weil ich viel zu viele Interessen habe. Bei den meisten Studiengängen hat mich gestört, dass nichts Praktisches dabei war. Und so bin ich beim Suchen auf das duale Studium gekommen. Das fand ich ein ganz cooles Prinzip mit der Mischung aus Praxis und Theorie und natürlich auch, dass man gleich sein eigenes Geld verdient. Im März 2019 war ich dann beim Tag des dualen Studiums am Stand von microTOOL und habe mich danach just for fun beworben. Eigentlich wollte ich sogar noch ein Jahr lang einen Orientierungsstudiengang machen, aber das war dann gar nicht mehr nötig.
L: Bei mir war von Anfang an klar, dass ich dual studieren möchte, weil es mir in der Schule ohne Praxisbezug immer zu trocken war. Ich habe auch gleich nach “duales Studium Informatik” gesucht, dann microTOOL gefunden, mich im Januar 2019 beworben und wurde genommen.
Hattet Ihr mehrere Bewerbungsgespräche?
A: Ja, ich hatte mehrere. Bei anderen Firmen musste man sogar Assessment Center über mehrere Runden mitmachen oder es gab vorgeschaltete Online-Verfahren mit anschließenden Tests vor Ort, die noch vor einem Bewerbungsgespräch absolviert werden mussten.
L: Bei mir war das ähnlich. Ich habe auch Assessments mitgemacht, also Online Tests, Tests vor Ort und mehrere Bewerbungsgespräche.
Was wurde in diesen Tests abgefragt?
A: Querbeet: Deutsch und Englisch, Leseverständnis, Textaufgaben und ganz viele Fragen zum naturwissenschaftlichen Verständnis, also auch Mathe.
L: Ich hatte auch jede Menge Fragen zur Analyse von Mustern und Strukturen.
Ich weiß ja, dass wir immer großen Wert auf sehr gute Noten in Mathe legen und es toll finden, wenn die Bewerber für die Studienplätze schon Vorkenntnisse in Sachen Informatik haben, wenngleich das kein Muss ist. Wie war das bei Euch, konntet Ihr schon programmieren?
A: Ja, ich hatte von der 9. – 10. Klasse Informatik als Wahlfach, dann in der 11. Klasse als Vorbereitung und in der 12. & 13. Leistungskurs Informatik. Das war auch sehr hilfreich für den Start.
L: Ich hatte Informatik von der 9. – 12. Jahrgangsstufe, also bis zum Abi, das ich in Brandenburg gemacht habe.
Und wie war die Jungs/Mädels Verteilung in Informatik in der Schule bzw. jetzt im Studium an der HWR?
L: Bei uns war das in der Schule sehr ausgeglichen. Beim Studium an der HWR sind es im Kurs allerdings nur 6 Studentinnen von 33 Teilnehmern insgesamt.
A: Unser Leistungskurs ging sogar in die Geschichte der Schule ein, weil wir erstmals 50/50 verteilt waren.
Im ersten Jahr des Studiums erfolgt der Wechsel zwischen Theorie und Praxis ja etwa im 3monatigen Wechsel, im zweiten und dritten Jahr werden die Praxisphasen dann etwas länger. Ihr hattet ja von Oktober bis Dezember Eure erste Theoriephase an der HWR. Wie war sie?
A: In unserem Jahrgang gibt es zwei Kurse, so ähnlich wie Klassen in der Schule. Man kennt sich untereinander. Das ist sehr gut. Das Pensum ist nicht ohne. Wir haben etwa 30 Std. pro Woche, mittwochs hatten wir sogar fast 12 Stunden. Im ersten Semester hat man mehr verschiedene Kurse als später. Wir hatten jetzt die Kurse: Basics (Datenbanken, Betriebssysteme, Präsentationstechnik), strukturierte Programmierung, Grundlagen der Informatik (Logik, Automatentheorie, Formale Sprache, Algorithmen und Datenstruktur) und Mathe. Ich mache noch freiwillig Englisch, das macht viel Spaß, weil es in erster Linie Konversation trainiert.
L: Mathe ist wirklich hart. Das ist viel schwerer als in der Schule. Wenn man da nicht mitkommt, helfen einem keine YouTube-Videos mehr. Wir machen lineare Algebra und Graphentheorie. Am Ende der Theoriephase schreibt man dann in den Fächern Klausuren. So 3-4 insgesamt. Wenn man bei einer durchfällt, kann man noch zweimal wiederholen. Wenn man dann nicht besteht bis zum Ende des 6. Semesters, wird man exmatrikuliert.
Klingt schon nach einem ziemlich strammen Zeitplan. Hattet Ihr Euch das so vorgestellt?
L: Also, die letzten Wochen vor den Klausuren waren schon recht hart. Lange Tage an der HWR, lernen für die Prüfungen, dann noch jede Menge Hausaufgaben…
A: Das sind z. B. Projektarbeiten, die zum Teil zur Benotung dazuzählen.
Und wann habt Ihr dann Ferien?
A: Wir haben keine 12 Wochen Semesterferien im Jahr wie andere Studenten in meinem Freundeskreis. Wir haben aber unseren Urlaub, das sind 30 Tage bei microTOOL. Die HWR achtet darauf, dass die Firmen im dualen Partnerprogramm die gesetzlichen Vorgaben einhalten.
L: Auch beim Lohn legt die HWR ein Minimum fest.
A: Wir bekommen hier im ersten Jahr für die 40 Std./Woche ein festes Gehalt, das in den beiden Folgejahren ansteigt.
Und nach 3 Jahren schließt Ihr dann als Bachelor of Science das Studium der Informatik ab. Wir hatten ja auch schon duale Studenten, die dann noch den Master an einer anderen Hochschule gemacht haben. Zum Beispiel an der Beuth Hochschule für Technik (weil das an der HWR nicht angeboten wird). Was ist denn so ein Bachelor in Informatik wert?
L: In Informatik ist man auch als Bachelor schon sehr gefragt.
A: Das kommt immer sehr darauf an, was man machen möchte. Als Softwareentwickler wird der Master-Titel nicht überall verlangt. Da zählt eher die Berufserfahrung.
L: Behörden suchen oftmals nach Master-Absolventen. Der BND z. B. braucht Master, die in einem Fachbereich spezialisiert sind und wissenschaftlich arbeiten können.
Wenn Ihr Euch heute 5 Jahre in die Zukunft beamen könntet, was wäre dann Euer Traumjob?
A: Das ist eine echt schwierige Frage, weil ich das überhaupt noch nicht weiß. Bisher finde ich Softwareentwicklung interessant, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das mein ganzes Leben lang machen möchte. Und eigentlich ist es in der IT toll, dass es so viele Schnittstellen gibt. Ich finde auch die ganze Projektplanung und das Requirements Engineering total spannend.
L: Ja, auch die agile Entwicklung bietet sehr viele Möglichkeiten. Ich könnte mir auch einen Masterstudiengang vorstellen. Mal sehen…
Und wie geht es Euch hier bei microTOOL in der Praxisphase?
L: Ich finde es toll, dass hier alles übersichtlich ist und man immer jemanden fragen kann. Das war für mich ausschlaggebend bei der Auswahl des Arbeitgebers. Ich finde es hier viel persönlicher als in einem 5000 Leute Konzern. Wir waren von Anfang an voll in das Entwicklungsteam und in das laufende Release integriert. Ich fände es doof, wenn man 3 Jahre lang nur an irgendwelchen Spiel-Projekten beteiligt wäre, die am Ende in der Tonne landen. Es ist doch viel cooler, an einem Produkt echt mitzuarbeiten und zu wissen, dass das, was man macht, auch genutzt wird.
A: Ja, das ist schon cool. Ich arbeite zum Beispiel gerade an der Jira-Schnittstelle. Das ist natürlich auch stressig, weil ich das alles in dieser Praxisphase fertigstellen muss. Denn sonst müsste es ein paar Monate liegen bleiben oder übergeben werden. Also wir sind wirklich voll integriert.
Ich finde, microTOOL hat mit Euch wirklich tolle neue Mitarbeiter gewonnen und ich danke Euch sehr für das Interview!
Wer noch mehr über unsere dualen Studienplätze erfahren möchte, kann sich gerne unser Stellenprofil anschauen. Bewerbungen nehmen wir jederzeit unter jobs@microtool.de entgegen. Oder Ihr seht Euch online bei der Woche des Dualen Studiums der HWR vom 15. – 19. März 2021 um. Das Programm dazu wird in Kürze veröffentlicht und wir werden auch dabei sein. Dort könnt Ihr auch unseren Ausbildungsleiter René Rönisch kennenlernen.
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