Überkronte Weihnachten
Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu. Weihnachten müssen wir uns in diesem Jahr diszipliniert „erarbeiten“. Die Corona-Pandemie zwingt uns dazu, enthaltsam mit Geselligkeit zu sein, um die Krönung des Jahres hoffentlich in relativer Gesellschaft verbringen zu können. Ja, in diesem Jahr war vieles anders. Und leider wird uns der Virus wohl auch nach Weihnachten einschränken. Machen wir das Beste daraus. Genießen wir die Ruhe, die Social Distancing in unseren Alltag bringt. Für die Feiertage haben wir uns deshalb ein paar Corona-Bastel-und-Back-Hacks für Sie überlegt.
Der Klopapierrollenkranz
Erinnern Sie sich noch an den Wahnsinn im März 2020? Kein Klopapier, nirgends. Auf ebay wurden beispielsweise 6 Rollen Toilettenpapier für 34 Euro angeboten [1]. Die begehrte Ware verschwand palettenweise, ein völlig neuer Zweig der Hehlerei entstand. Einige Hyper-Versorger dürften heute noch ausreichend Vorräte bis zur nächsten Eiszeit gebunkert haben. Nutzen Sie die vielen leeren Rollen und gestalten Sie einen schönen Blütenkranz damit. Wir zeigen Ihnen hier, wie‘s geht:




















Der Upcycling-Masken-Engel
Was es im März noch nicht ausreichend gab, liegt heute fast auf jeder Berliner Straße herum: die Maske. Ob Einweg-, Alltags- oder FFP2-Maske. Ohne kann man nicht mehr aus dem Haus. Jeder von uns dürfte mittlerweile eine stattliche Sammlung sein Eigen nennen oder schon verbraucht haben. Aber auch dieses neue Accessoire verschwindet nicht einfach, sondern hinterlässt Spuren. Die Weltmeere sind angeblich schon voll davon [2]. Basteln Sie doch einfach Engel aus den abgelegten Einwegmasken. Natürlich können Sie die Masken vorher im Wasserdampf überm Kochtopf keimfrei machen. Hier kommt unsere Anleitung als Bilderstrecke:




















Hefe alle? Sauer macht lustig
Und noch etwas war Mangelware: Hefe. Ausgerechnet an Ostern! Wie soll man denn da ein Osterbrot backen? Obwohl der Verband der deutschen Hefeindustrie am 26.03.2020 in einer Pressemitteilung meldete: „Es ist genug für alle da!“[3], herrschte in den Supermarktregalen gähnende Leere. Not macht bekanntermaßen erfinderisch. Schnell kursierten Tipps, wie man aus Weißbier, Datteln oder anderem Trockenobst Ersatzhefe herstellen kann. Ich habe den Sauerteig für mich entdeckt. Alles, was man dafür braucht: Roggenmehl, Wasser, ein Schraubglas, einen warmen Ort und Geduld. Und so stellt man einen Sauerteigansatz, den man dann ähnlich wie Hefe als Basis für Backwaren verwenden kann, her:
Tag 1: 2 Esslöffel (EL) Roggenmehl und 2 EL lauwarmes Wasser in einem leeren Schraubglas vermischen, den Deckel locker auflegen und an einem warmen Ort ruhen lassen.
Tag 2: Warten.
Tag 3: 1 EL Roggenmehl unterrühren, evtl. ein bisschen Wasser hinzufügen, der Teig sollte cremig sein.
Tag 4: 2 EL Roggenmehl und 2 EL lauwarmes Wasser unterrühren.
8-10 Std. später: Der Teig hat Blasen gebildet, sieht schaumig aus und riecht säuerlich. Jetzt ist er einsatzbereit.
Rezepte zur Weiterverarbeitung des Sauerteigansatzes gibt es im Internet oder in diesem tollen Buch:
Das ist übrigens auch ein tolles Weihnachtsgeschenk in Zeiten, wo Kernkompetenzen wie Brotbacken wieder gefragt sind.
Mein Ergebnis sieht diesmal so aus:
Wir hoffen, Ihre Feiertage sind gesichert. Bleiben Sie gesund und munter! Wir freuen uns auf Sie im nächsten Jahr und wünschen Ihnen ein frohes Fest und einen guten Start ins neue Jahr.
[1] https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege/ebay-verkauf-toilettenpapier-hygieneartikel-eingeschraenkt.htm
[2] https://www.dw.com/de/was-vor-corona-sch%C3%BCtzt-wird-f%C3%BCr-die-umwelt-ein-problem/a-53217831
[3] https://www.hefeindustrie.de/index-hefe.html/hefeindustrie-presse/hefeindustrie-pressemitteilungen/hefe-wird-nicht-knapp
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