Arbeiten mit dem Formular-Designer
in-STEP BLUE bietet viele Möglichkeiten, Daten zu verwalten, zu sortieren und zu gruppieren. Häufig erfolgt die Eingabe von Daten über Bildschirmformulare. So erfassen Sie sehr leicht Anforderungen, Änderungen, Ideen, Fehler, Risiken, Projektanträge, Tests, etc. Natürlich können Sie auch eigene Bildschirmfomulare erstellen. Am einfachsten geht dies mit Hilfe des Formular-Designers, einer Zusatzanwendung für in-STEP BLUE, mit der Sie leicht neue Formulare erstellen oder bestehende erweitern können.
Exemplarisch möchte ich Ihnen dies anhand der Erstellung eines Glossars erläutern. Das bedeutet, es soll in meinem in-STEP BLUE-System ein Projekt existieren, in dem ein Glossar gepflegt werden kann. Die einzelnen Begriffe aus dem Glossar sollen hierbei Produkte sein, bei denen es sich um in-STEP BLUE-Bildschirmformulare handelt.
Die Anwender haben damit dann die Möglichkeit, sich die Einträge im Formular näher anzuschauen und ggf. neue Einträge zu erfassen. Dazu öffne ich mein Projekt Glossar als Projektadministrator. Damit ich alle Schritte durchführen kann, braucht mein Projektadministrator auch das Recht den Prozess anzupassen.
Hinweis: Es ist egal, mit welcher Vorlage Sie das Projekt erstellen. Ich habe dazu SimpleProject (German).xml_project verwendet, da diese in den meisten Editionen mitgeliefert wird.
Eigenschaften definieren
Als erstes möchte ich definieren, über welche Informationen ein Glossar-Eintrag verfügen soll. Dies bilde ich in Form von benutzerdefinierten Eigenschaften ab. Um benutzerdefinierte Eigenschaften zu definieren, öffne ich zuerst über das Hauptmenü den Dialog zum Erweitern von Kategorien über Projekt/Kategorien.
Damit ein Produkt von in-STEP BLUE auch als Bildschirmformular behandelt wird, muss ihm die Kategorie IN-STEP BLUE DOCUMENT oder eine Unterkategorie davon zugewiesen werden. Es empfiehlt sich, für die neue Bildschirmformularart auch eine neue Kategorie anzulegen. Ich lege deshalb unter IN-STEP BLUE DOCUMENT die neue Kategorie GLOSSAR an.
Über das Kontextmenü von GLOSSAR kann ich nun den Eigenschaften-Dialog öffnen, um geeignete benutzerdefinierte Eigenschaften zu spezifizieren.
Über welche Informationen soll ein Glossareintrag verfügen?
- Der Eintrag muss einen Namen haben. Dies ist bereits über den Produktnamen gegeben, sodass hierfür keine neue benutzerdefinierte Eigenschaft erforderlich ist.
- Der Begriff muss erläutert werden. Ich benötige also eine Eigenschaft für die textuelle Beschreibung.
- Um weiterführende Informationen wie z.B. Bilder oder Dokumente zu dem Eintrag hinterlegen zu können, brauche ich noch eine Eigenschaft, über die andere Produkte referenziert werden können.
Meine Definition sieht demnach wie folgt aus:
Prozess anpassen
Nachdem ich nun die Kategorie konfiguriert habe, ist der nächste Schritt die Erweiterung meines Prozesses. Da Sie das Anlegen/Bearbeiten von Produkttypen sicherlich bereits aus der in-STEP BLUE-Hilfe und/oder unserem Blog kennen, beschränke ich mich hier darauf, Ihnen das Ergebnis zu zeigen:
Rechts sehen Sie die Produkttyp-Sicht, links die Produkt-Sicht.
Vorlage erstellen
Nun könnte ich doch eigentlich gleich neue Begriffe für das Glossar erfassen, oder? Natürlich nicht, sonst wäre der Beitrag ja schon zu Ende. Wenn ich einen neuen Glossar-Eintrag anlegen will, braucht in-STEP BLUE nämlich noch eine Vorlage dazu. Diese gibt es jedoch noch gar nicht:
Und nun kommt der Formular-Designer ins Spiel…
Der Formular-Designer trägt sich bei seiner Installation in die Programmgruppe von in-STEP BLUE ein und lässt sich damit schnell starten. Und so sieht er aus:
Hier gleich eine kurze Erläuterung der einzelnen Bereiche:
Unter XMLForms Controls sehen Sie alle Steuerelemente, die Sie in einem in-STEP BLUE-Bildschirmformular verwenden können.
In der Mitte ist unverkennbar das aktuelle (leere) Formular zu sehen.
Auf der rechten Seite finden Sie die Einstellungen des Formulars bzw. wenn ein Steuerelement für das Formular definiert wurde und markiert ist, dessen Eigenschaften.
Als erstes füge ich meinem Formular eine Registerkarte (TabControl) hinzu. Dies ist nicht zwingend notwendig. Wenn Sie aber hinreichend viele Steuerelemente definieren wollen oder mehrere größere Textfelder haben möchten, empfiehlt sich die Aufteilung auf mehrere Registerkarten. Damit lässt sich das Formular auch auf Monitoren mit niedriger Bildschirmauflösung vollständig darstellen.
Dazu markiere ich das Steuerelement TabControl unter XMLForm Controls und bestimme durch einen Klick mit der linken Maustaste die Position im Formular. Abschließend ändere ich die Größe und Position des TabControls und passe ggf. die Formulargröße an:
Eine Registerkarte ohne Reiter bringt nicht viel, deshalb muss mindestens ein Reiter (Tab) existieren. Dies können Sie bequem über das Kontextmenü des TabControls (auf dem Formular) hinzufügen. Alternativ können Sie auch direkt in den Eigenschaften des TabControls die Eigenschaft Tabs (unter Design) per Doppelklick öffnen.
Der Dialog dazu sieht folgendermaßen aus:
Ich habe hier bereits zwei Tabs hinzugefügt. Nun müssen folgende Eigenschaften pro Tab gesetzt werden:
Caption = Bezeichnung des Reiters im Formular
XMLName = Name des Steuerelements. Dieser Name muss innerhalb des Formulars eindeutig sein.
Als alter VB6-Entwickler neige ich dazu, die Namen immer mit einem Präfix zu versehen. Mein Formular sieht nun folgendermaßen aus:
Im nächsten Schritt füge ich auf meinem Definitions-Tab eine Textbox, in der später der Name meines Glossar-Eintrags angezeigt wird, und ein Memo (eigentlich wie eine Textbox, nur mehrzeilig) für die Beschreibung ein. Dabei kann ich genauso vorgehen wie beim Anlegen des TabControls.
Damit die Anwender auch später wissen, welche Informationen, wo hinterlegt werden sollen, füge ich noch zwei Labels hinzu. Der Name drückt es bereits aus: Labels dienen zur Bezeichnung. Nach dem Positionieren der Steuerelemente sieht mein Formular folgendermaßen aus:
Wie Sie sehen können, ist Label1 markiert und dessen Eigenschaften werden im rechten Unterfenster aufgeführt. Hier ändere ich nun erst mal XMLName und Caption der beiden Labels. Auf dem Reiter Weiterführende Informationen füge ich nun für meine Anlagen zum Glossar-Eintrag das Steuerelement References hinzu. Da sich der Inhalt bereits aus der Bezeichnung des Reiters erschließt, spare ich mir in diesem Fall ein Label:
Nun könnte man doch eigentlich das Formular speichern und in in-STEP BLUE einfügen und verwenden, oder nicht? Das Problem ist, das Formular „weiß” noch nicht, welche Information in dem jeweiligen Steuerelement angezeigt werden soll. Das gebe ich jetzt über die Eigenschaften auf der rechten Seite an. Zuerst markiere ich die TextBox für den Namen des Glossar-Eintrags. Der Name soll der Produktname des Eintrags sein. Ich muss also meine Textbox irgendwie mit dem Produktnamen verbinden. Dazu finden Sie auf der rechten Seite die Eigenschaft BuildInProperty. Was soviel heißt wie „Eigenschaften eines Produkts, die es standardmäßig immer in in-STEP BLUE gibt”. Ich wähle demnach für BuildInProperty als Wert ProductName aus:
Dann markiere ich das Memo. Dieses Steuerelement soll mit meiner benutzerdefinierten Eigenschaft Beschreibung verknüpft werden. Hierfür gibt es bei den Steuerelementen die Eigenschaft Property. Da der Formular-Designer keine Verbindung zu einem in-STEP BLUE-Projekt hat, sind ihm die möglichen benutzerdefinierten Eigenschaften unbekannt. Ich muss also hier den Namen der benutzerdefinierten Eigenschaft eingeben:
Genauso verfahre ich mit dem Steuerelement Weiterführende Informationen:
Wichtig ist hier, dass bei Type auch die korrekte Art der Referenz eingestellt ist. ProductReference ist standardmäßig vorgewählt, weshalb sich in meinem Fall keine Änderung ergibt. Abschließend speichere ich die Vorlage und füge Sie (aus dem Dateisystem) per Drag & Drop meinen Vorlagen in in-STEP BLUE hinzu. Im Datei-hinzufügen-Dialog setze ich dabei die Kategorie auf GLOSSAR, damit ich mir die Vorlage auch als Bildschirmformular anschauen kann:
Mit einem Doppelklick kann ich mir das Formular nach dem Hinzufügen anschauen:
Um meinen Prozess fertigzustellen, muss ich jetzt meine Vorlage nur noch dem Produkttyp Glossar-Eintrag zuweisen:
Und jetzt ist es wirklich so weit: Ich kann nun direkt neue Begriffe in meinen Glossar anlegen und bearbeiten.
Sehr geehrter Herr Schmoldt,
wie lässt sich die Eingabelänge (Anzahl Buchstaben / Zahlen) in einer Text Box begrenzen?
MfG
Thomas Klink
Sehr geehrter Herr Klink,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Aktuell ist eine Beschränkung der Zeichenlänge in den Textfelder nicht möglich. Was ist Ihr konkreter Anwendungsfall hierzu?
Sie können mich auch direkt über service@microTOOL.de kontaktieren.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Schmoldt