Ein Prozessteil übernehmen
Standen Sie schon einmal vor der Aufgabe, Teile eines Prozessmodells aus einem Projekt in ein anderes zu übernehmen? Zum Beispiel, weil Sie für Ihre Formulare Produkttypen aus einem anderen Prozess verwenden wollten? Die benutzerdefinierten Eigenschaften der Instanzkategorien von Formularen können viele benutzerdefinierte Eigenschaften haben. Die möchte man ungern noch einmal erfassen. Gleiches gilt für Zustandsautomaten, die ja oft eine gewisse Komplexität erreichen.
Kurz: Sie wollten nicht den gesamten Prozess Ihres Projekts durch einen anderen ersetzen, sondern lediglich einen kleinen Ausschnitt aus einem anderen Prozessmodell für Ihr Projekt übernehmen. Nur, auf den ersten Blick haben Sie in in-STEP BLUE keine spezielle Funktion gefunden, mit der Sie diese Aufgabe erledigen können? Mit einem kleinen Trick geht es ohne großen Aufwand.
Ein Beispiel
Nehmen wir einfach ein Scrum-Projekt. Stellen Sie sich vor, dass Sie sich dort in einer systemweiten Sicht auch die Anforderungen aus einem anderen Projekt ansehen möchten und zwar inklusive diverser benutzerdefinierter Eigenschaften, wie z.B. der Anforderungsnummer. Diese Eigenschaft wird Ihnen aber bei der Spaltendefinition der Sicht nicht zur Auswahl angeboten, weil die zugehörige Kategorie REQUIREMENT in diesem Projekt gar nicht bekannt ist. Das heißt: Sie brauchen auch in Ihrem Scrum-Projekt die Kategorie REQUIREMENT.
So sieht die Kategorie REQUIREMENT in dem Projekt aus, in dem Sie die Anforderungen pflegen:
Verwendet wird diese Kategorie vom Produkttyp Anforderung als Instanzkategorie.
Beide Dinge lassen sich nicht “mal eben so” exportieren und in einem anderen Projekt wieder einfügen. Aber, jetzt kommt der Trick.
Der Trick
Eine entsprechende Exportfunktion gibt es in in-STEP BLUE schon. Sie ist allerdings zurzeit nur für Aktivitätstypendefiniert. Sie können sie trotzdem nutzen, um Ihre Aufgabe zu lösen. Legen Sie für den Export Ihrer Kategorie einen „Dummy“-Aktivitätstyp an. Er benötigt keine besonderen Eigenschaften. Und damit er im Projekt nicht “stört”, geben Sie ihm die Kardinalität “0”.
In der Liste der Aktivitätstypen taucht nun auch Ihr „Dummy“-Aktivitätstyp auf.
Ist der neue Aktivitätstyp markiert? Dann können Sie gleich in der Symbolleiste auf die Schaltfläche Produktfluss klicken. Legen Sie im Produktfluss-Dialog einen Ein- oder Ausgangstypen für den „Dummy“-Aktivitätstypen an. Dafür verwenden Sie einen Produkttypen, der die benötigte Kategorie als Instanzkategorie besitzt, in unserem Fall also den Produkttyp Anforderung.
Speichern Sie Ihre Angaben mit OK.
Auf diese Weise haben Sie eine Abhängigkeit zwischen dem „Dummy“-Aktivitätstyp und der in Ihrem Projekt benötigten Kategorie geschaffen. Jetzt müssen Sie im Kontextmenü des „Dummy“-Aktivitätstyps nur noch Exportieren wählen. Nach Eingabe des Namens wird die Exportdatei von in-STEP BLUE erzeugt und Sie erhalten umgehend eine solche Erfolgsmeldung:
Und so kommt die Kategorie REQUIREMENT in Ihr Scrum-Projekt
Nun wechseln Sie in das Projekt, in dem die Kategorie REQUIREMENT benötigt wird – in unserem Beispiel ist das ein Scrum-Projekt. Die Liste der Aktivitätstypen könnte dort etwa so aussehen:
Wählen Sie nun im Kontextmenü des obersten Aktivitätstypen Importieren. Nachdem Sie die von Ihnen erzeugte Export-Datei für den Import ausgewählt haben, können Sie noch einige Dinge optional einstellen.
In unserem Fall behalten Sie die Standardeinstellungen bei und starten den Import gleich mit OK. Der Ablauf des Import-Prozesses wird in einem eigenen Fenster protokolliert.
Sie sehen, dass neben dem „Dummy“-Aktivitätstyp und dem Produkttyp Anforderung noch weitere damit verbundene Objekte übernommen wurden. Prüfen Sie gleich einmal den Erfolg Ihrer Arbeit. In der Liste der Aktivitätstypen finden Sie in Ihrem Scrum-Projekt nun einen neuen Aktivitätstyp.
Und in der Liste der Produkttypen gibt es jetzt auch in Ihrem Scrum-Projekt den Produkttyp Anforderung.
Schauen Sie auch in den Kategorien nach.
Sie sehen, Sie haben Ihr Ziel erreicht: Die Kategorie REQUIREMENT wurde erfolgreich importiert. Sie können sie nun nach Belieben in Ihrem Scrum-Projekt verwenden.
Übrigens: Die Dummy-Aktivität kann wieder gelöscht werden. Auch andere Objekte, die beim Import mitgekommen sind, aber nicht benötigt werden, können Sie einfach wieder entfernen.
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