Artefakttypen realisieren
Wenn im Lebenszyklus Ihrer Produkte und Systeme Artefakte entstehen, die objectiF RPM standardmäßig nicht „kennt“, dann können Sie eigene Artefakttypen definieren. Nachdem Sie im vierten Teil der Blogserie Attribute und Referenz-Attribute angelegt haben, beschreiben wir heute die Realisierung der Artefakttypen.
Neue Artefakttypen in objectiF RPM zu definieren bedeutet, Sub-Stereotypen zum Stereotyp Artifact zu definieren. Dieser Stereotyp ist ausschließlich dafür gedacht, dass Sie ihn durch Ihre eigenen Artefakttypen spezialisieren. Für die Klassen, mit denen Sie die Beziehungen zwischen Artefakttypen modelliert haben, definieren Sie entsprechend Sub-Stereotypen des Stereotyps ArtifactRelationship. Bringen wir es noch einmal auf den Punkt:
Benutzereigene Artefakttypen
- modellieren Sie mit Hilfe von Klassen und Beziehungsklassen in Klassendiagrammen,
- realisieren Sie als Sub-Stereotypen der Stereotypen Artifact und ArtifactRelationship.
Werfen wir einen Blick auf den Sub-Stereotyp von Artifact im Kontext des Risikomanagement-Beispiels: Klicken Sie auf das Augesymbol im Reiter der Vorlage für ein agiles, skalierbares Projekt und öffnen Sie die Liste der Stereotypen mit dem Befehl Stereotypen anzeigen. Darin finden Sie Artifact und ArtifactRelationship. In den zugehörigen Kontextmenüs gibt es jeweils den Befehl Stereotyp anlegen.
Artefakttyp anlegen – in wenigen Klicks zum eigenen Artefakt
Das Formular, das mit diesem Befehl geöffnet wird, sieht für Artifact und ArtifactRelationship unterschiedlich aus. Beginnen wir mit dem Anlegen des neuen Artefakttyp Risk als Sub-Stereotyp von Artifact. Dazu ein Tipp: Wenn Sie über zwei Bildschirme an Ihrem Rechner verfügen, öffnen Sie das Klassendiagramm und ziehen Sie es auf den zweiten Bildschirm, sodass Sie Modell und den Dialog zur Definition des Artefakttyps nebeneinander sehen können. Der Dialog zum Definieren eines neuen Artefakttyps hat einen Kopf, in dem Sie den Namen des Artefakttyps eingeben müssen und optional eine kurze Erklärung dazu verfassen können. Wenn Sie wollen, dass die Projektteams später in der Produktesicht ein Risiko-Artefakt auf den ersten Blick erkennen, fügen Sie in das Formular ein Icon ein. (Zur Orientierung: Das hier verwendete Icon hat 56 x 56 Pixel.) Das Formular enthält außerdem vier Registerkarten:
Die Registerkarte Eigenschaftstypen
Legen Sie auf dieser Registerkarte für jedes Attribute im Modell einen Eigenschaftstyp an. Anders als im Klassendiagramm müssen Sie hier sämtliche Eigenschaftstypen definieren, mit denen ein Risko beschrieben werden soll. Wir empfehlen Ihnen dafür englische Namen zu verwenden, um die Konventionen von objectiF RPM einzuhalten.
Keine Sorge: Die hier vergebenen Namen erscheinen nicht automatisch auf der Benutzeroberfläche, also im Risiko-Formular. Wählen Sie zu jedem Eigenschaftstyp den passenden technischen Typ aus. Bestimmen Sie außerdem jeweils einen Standardwert. Handelt es sich um eine Aufzählung, dann geben Sie alle Werte ein, die der Eigenschaftstyp annehmen kann.
Die Registerkarte Eigenschaftstypen
Die Registerkarte Identifier
Auf dieser Registerkarte können Sie festlegen, nach welchem Schema der automatisch erzeugte Identifier für Risiken aussehen soll. Alle Identifier werden nach einem festen Schema gebildet:
Das Muster hat folgende Bedeutung: Der Eintrag {UUP} wird beim Bilden des Identifier durch das Projektkürzel ersetzt, das Sie beim Anlegen des Projekts vergeben haben. Diese Ersetzung übernimmt das Tool. Editieren Sie diesen Eintrag am besten nicht. Die nächste Buchstabenfolge kennzeichnet den Artefakttyp. Sie definieren, was hier verwendet werden soll. In diesem Beispiel haben wir RK für Risk gewählt. {ID(4)} steht für eine laufende Nummer. Die 4 bedeutet, dass die Nummer vierstellig sein soll. Ändern Sie die 4, wenn vier Stellen Ihnen zu wenig oder zu viel erscheinen.
Der Startwert legt fest, wo die Nummerierung beginnt.
Die Zählschritte definieren, in welchen Schritten die laufende Nummer im Identifier hochgezählt wird.
Die Registerkarte Identifier
Die Registerkarte Besitzer
Hier halten Sie fest, von welchem Artefakt, die Artefakte des hier definierten Typs Kindelemente sind. In unserem Beispiel gilt: Jedes Risiko gehört einem Package, nämlich dem, indem es liegt. Um diese Zuordnung zu treffen, werden Ihnen nach dem Klick auf das grüne Plussymbol alle Stereotypen, die das Tool kennt, zur Auswahl angeboten.
Die Registerkarte Besitzer
Die Registerkarte Referenz-Eigenschaftstypen
Werfen Sie noch einmal einen Blick auf diesen Ausschnitt des Modells:
Metamodellausschnitt Risiko
Mit der Assoziation zwischen den Klassen Risk und ProjectUser haben wir modelliert, dass ein Risiko eine Beziehung zu einem Projektbeteiligten haben kann, der der Autor des Risikos ist. Für die Realisierung von Referenzattributen, die auf Beziehungen dieser Art zurückgehen, ist die Registerkarte Referenz-Eigenschaftstypen vorgesehen. Geben Sie unter Name ein, welche Rolle der ProjectUser in dieser Beziehung spielt. Bei der Beziehung handelt es sich um eine Referenz. Der Stereotyp des referenzierten Elements ist ProjectUser. Und schließlich benennen Sie mit Inverse Eigenschaft das „andere Ende“ der Beziehung.
Die Registerkarte Referenz-Eigenschaftstypen
Damit ist der neue Artefakttyp Risk definiert. Haben Sie Fragen zur Realisierung von Artefakttypen, dann melden Sie sich bitte bei uns. Wie immer stehen wir unter service@microtool.de bzw. 030/467086-20 sehr gerne zur Verfügung. Im nächsten Beitrag unserer Blogserie legen wir ArtifactRelationships an.
Hinweis:
Alles Wichtige zu objectiF RPM auf einen Blick haben wir für Sie im objectiF RPM Whitepaper zusammengestellt.
Diskutieren Sie mit.