Das Framework für die digitale Transformation von objectiF RPM – Teil 1: Überblick
objectiF RPM stellt ab sofort ein neues Framework bereit und wird damit zum Tool für digitale Transformation. Mit der funktionsstarken Vorlage ist es möglich, komplexe Systeme zu bauen, zu planen und zu kontrollieren. Wir wollen damit sowohl Behörden unterstützen, die ihre Leistung für Bürger und Bürgerinnen ausweiten wollen, als auch Unternehmen mit dem Ziel, das Geschäftsmodell zu verändern. Was das genau bedeutet, möchte ich in einer mehrteiligen Blog-Reihe erläutern. Heute starte ich mit einem Überblick über das Framework.
Die Reise zur digitalen Transformation beginnt.
Hintergrund und Anwendungszweck
Vielleicht erinnern Sie sich an einen vorherigen Beitrag von Ursula Meseberg. Sie beschreibt darin die drei Stufen der digitalen Transformation. Die Neuausrichtung des Geschäftsmodells, d.h. die dritte Stufe, stellt die weitreichendste und damit auch komplexeste Stufe dar. Und auf dieser Ebene bewegt sich das neue Framework für digitale Transformation von objectiF RPM.
Das Framework orientiert sich an dem methodischen Leitfaden des Business Analysis Body of Knowledge – kurz BABOK v3, herausgegeben vom International Institute of Business Analysis IIBA. Sie werden sowohl Begrifflichkeiten als auch konzeptionelle Vorgehensweisen aus dem BABOK-Guide im Framework wiederfinden. Gleichzeitig unterstützt Sie objectiF RPM beim „klassischen“ Requirements Engineering sowie der Planung und Steuerung von agilen bzw. hybriden Projekten, wie Sie es vielleicht bereits kennen.
Warum eignet sich die Business Analyse als Grundlage?
Zum leichteren Verständnis möchte ich noch einen kurzen Rundumschlag über die Business Analyse machen. Die Business Analyse ist ein Instrument, um ein neues Geschäftsmodell zu entwickeln. Folgende Fragen müssen Sie dafür beantworten:
- Wer sind die Stakeholder, die in irgendeiner Weise von dem zu entwickelnden Geschäftsmodell betroffen sind? Welchen Bedarf haben sie?
- Welchen Nutzen wollen wir für sie schaffen?
- Durch welche Veränderung/Lösung wollen wir den Nutzen schaffen?
- Welchen Ertrag bringt die Veränderung/Lösung?
In diesem Zusammenhang möchte auch an die Schildkröte erinnern. Sie bildet die Kernentitäten des Metamodells der Business Analyse ab. Dieses Modell wird auch als Business Analysis Core Concept Model bezeichnet und beeinflusst mit den dargestellten Beziehungen Vorgehen und Bewertung der Ergebnisse. In unserem Framework für digitale Transformation haben wir die Kernelemente und ihre Beziehungen zueinander wiedergegeben.
Beispiel: Northern Country Stores
Genug der Theorie, jetzt geht’s ans Eingemachte! Oder sagen wir: Es geht an ein Beispiel. Wie sieht solch ein Vorhaben, das ein Geschäftsmodell komplett neu ausrichten will, aus?
Werfen wir einen Blick auf die ländlichen Gebiete unseres Landes, in denen die Bewohnerzahl stetig sinkt und ohne Auto kaum ein Leben möglich ist. Denn: Der nächste Supermarkt befindet sich 20 km weiter in der nächsten Stadt. Falls es doch noch einen Laden zum Einkaufen geben sollte, muss sich der oder die Betreiberin mit hohen Personalkosten bei gleichzeitig sinkender Kundenzahl herumschlagen. Um sich vor dem finanziellen Ruin zu retten, müsste der Laden geschlossen werden. Die Politik schreitet jedoch ein, schließlich will sie die Versorgung der Bürger und Bürgerinnen sicherstellen. Daher möchte sie eine Lösung ähnlich Amazon Go implementieren, also einen Supermarkt, der ganz ohne Angestellte und Kassen auskommt. Kunden entnehmen einfach die gewünschten Waren aus den Regalen und bezahlen automatisch beim Herausgehen.
Das Lösungskonzept benötigt spezielle technische Lösungen wie ein System aus Kameras, Gesichtserkennung und Artikelerkennung sowie eine Cloud und sogenannte Microservices. Es integriert damit künstliche Intelligenz in eine klassische Anwendung. Mit objectiF RPM ist es möglich, solche komplexen Systeme zu bauen, zu planen und zu steuern. Das Beispiel heißt Northern Country Stores, weil Sie solch eine Problemstellung vor allem in den (von uns aus gesehenen) nördlichen Staaten wie Norwegen finden.
Der Workflow im Überblick
Die vorgeschlagene Lösung klingt erfolgsversprechend. Allerdings ist sie auch mit einer enormen Komplexität behaftet:
Das System aus Hardware und Software muss nachvollziehbar entwickelt werden, damit Sie z.B. erkennen können, wie sich eine Änderung des Bedarfs auf die zugehörigen Anforderungen und Systemkomponenten auswirkt. Außerdem sind mehrere Teams an diesem Vorhaben beteiligt, eventuell arbeiten sie sogar an unterschiedlichen Standorten. Ihre Ergebnisse sind voneinander abhängig und Sie müssen diese zu einem Gesamtsystem integrieren.
Wie plant man solch ein komplexes Change-Vorhaben? Wo fängt man an? Wie behalten Sie den Überblick, wenn zahlreiche Aufgaben parallel bearbeitet werden? Als erstes brauchen Sie eine grobe Absteckung der Aufgabengebiete, die Sie bewältigen müssen. Mit Blick auf die Business Analyse lässt sich folgender Workflow definieren:
- Strategieanalyse: Sie ermitteln die Bedarfe der Stakeholder und welchen Nutzen Sie damit schaffen.
- Ableitung und Priorisierung von Geschäftsanforderungen: Sie leiten von den Bedarfen Geschäftsanforderungen, d.h. Anforderungen auf ganz hohem Niveau, ab und priorisieren sie.
- Lösungsabgrenzung: Sie grenzen den Kontext der Lösung ab.
- Anforderungsdefinition an die Lösung und Entwicklung der Systemarchitektur: Sie verfeinern die Geschäftsanforderungen so lang, bis Sie Lösungsanforderungen, d.h. implementierbare Anforderungen, erhalten. Parallel dazu entwickeln Sie die Systemarchitektur der Lösung.
- Planung des Projekts: Sie planen das Change-Vorhaben in agilen oder klassischen Initiativen und einem Gantt Chart.
All diese Aufgaben lassen sich mithilfe von objectiF RPM meistern. Wie genau sieht das im Beispiel aus? Sie erfahren es in den nächsten Wochen!
Fazit
Mit dem neuen Framework für die digitale Transformation von objectiF RPM können Sie komplexe Change-Vorhaben planen und kontrollieren. Als methodische Basis bedient sich das Tool der agilen Business Analyse, die der heutige Beitrag noch einmal zusammengefasst hat. Wie genau die einzelnen Workflow-Schritte im Tool aussehen, werde ich in den nächsten Blog-Beiträgen ausführlich erklären – und das anhand des Beispiels Northern Country Stores, das Sie heute ebenfalls kennengelernt haben. Bis dahin können Sie gern einen Blick in die kostenlose Trial Edition von objectiF RPM werfen.
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