Verhalten von neuen Artefakttypen definieren
Wenn im Lebenszyklus Ihrer Produkte und Systeme Artefakte entstehen, die objectiF RPM standardmäßig nicht „kennt“, dann können Sie eigene Artefakttypen definieren. Nachdem Sie im sechsten Teil der Blogserie Artefaktbeziehungen angelegt haben, beschreiben wir heute die Verhaltensdefinition von Artefakttypen.
Wenn Sie bis hierhin dem exemplarisch beschriebenen Vorgehen gefolgt sind, dann hat Ihr neuer Artefakttyp zu diesem Zeitpunkt zwar eine Reihe von Eigenschaftstypen sowie Beziehungen zu vorhandenen Artefakttypen. Die Artefakte des neuen Typs besitzen aber noch kein zustandsabhängiges Verhalten. Der Grund: Dem neuen Artefakttyp fehlt ein Zustandsautomat, wie Sie ihn zum Beispiel für Anforderungen, Use Case und Reviews bereits kennengelernt haben. Zustandsautomaten werden mit Hilfe von Zustandsdiagrammen, grafisch erstellt. Wie Sie das für Ihre eigenen Artefakttypen machen, zeigen wir wieder am Beispiel des Artefakttyps Risk.
Alle Zustandsautomaten, die in objectiF RPM verwendet werden, finden Sie unter Einstellung im Ordner Zustandsautomaten. Um einen eigenen Zustandsautomaten anzulegen, wählen Sie auf diesem Ordner den Menübefehl Zustandsautomaten anlegen/Zustandsautomat. Es wird ein Formular geöffnet. Darin müssen Sie zunächst zwei Dinge tun:
- dem neuen Zustandsautomaten einen Namen geben und
- festlegen, zu welchem Stereotyp er gehören, also wessen Verhalten er beschreiben soll.
Zustandsautomaten werden in objectiF RPM nach einem einheitlichen Schema bezeichnet. Nennen Sie den Zustandsautomaten für den neuen Artefakttyp Risk dem Schema entsprechend … für Risko.
Den zugehörigen Stereotyp legen Sie auf der Registerkarte Stereotypen fest. Wenn Sie dort auf das grüne Plussymbol klicken, wird Ihnen die Liste der Stereotypen angezeigt. Wählen Sie darin Risk aus:
Zustandsautomaten für Risiko anlegen
Mit einem Doppelklick auf …Risiko oder mit dem Befehl Anzeigen öffnen Sie das Zustandsdiagramm, um den Zustandsautomaten darin abzubilden:
Arbeiten Sie mit dem Zustandsdiagramm für Risiken
Legen Sie als erstes im Diagramm die Zustände an, die ein Risiko durchlaufen soll. Icons zur farblichen Unterscheidung der States finden Sie im Installationsverzeichnis des Tools (z.B. unter C:Program Files (x86)microTOOLobjectiF RPMClientx.xResourcesStateIcons, wobei x.x für die Versionsnummer von objectiF RPM steht). Tragen Sie dann die Zustandsübergänge in das Diagramm ein. Hier ist unser Vorschlag für Zustände und Zustandsübergänge:
Zustände und Zustandsübergänge
Wenn Sie das Formular zum Definieren der Eigenschaften des Zustandsautomaten mit dem Befehl Bearbeiten auf …Risiko öffnen, haben Sie auf der Registerkarte Sortierung die Möglichkeit, die Reihenfolge der Zustände mit den blauen Pfeilsymbolen oder per Drag & Drop zu korrigieren.
Zustände sortieren
Die Ereignisse, die die Zustandswechsel auslösen, können Sie direkt im Diagramm anlegen, indem Sie mit einem rechten Mausklick auf einem roten Pfeil das zugehörge Kontextmenü öffnen und Bearbeiten wählen. Oder Sie geben die Ereignisse auf der gleichnamigen Registerkarte im Dialog zum Bearbeiten des Zustandsautomaten ein und übernehmen sie später ins Diagramm. Dazu verwenden Sie wieder den Befehl Bearbeiten auf den Zustandsübergängen.
Definierte Ereignisse für Zustände
Ein Blick auf den nachfolgenden Dialog zur Bearbeitung der Zustandsübergänge zeigt, dass zugeordnete Ereignisse von Bedingungen abhängig und mit Aktionen verbunden sein können. Sie haben damit vielfältige Möglichkeiten das Verhalten Ihres eignene Artefakttyps auszuprägen. Für das Beispiel der Risiken benötigen wir diese Vielfalt hier allerdings nicht.
Bedingungen für Zustandsübergänge definieren
Wenn Sie den Zustandsübergängen Ereignisse zugeordnet haben, dann sieht das Diagramm ungefähr so aus wie in der folgenden Abbildung:
Zustandsdiagramm mit Bedingungen und Ereignissen
Sollen beim Eintritt in den Zustand, im Zustand selbst oder beim Verlassen Aktionen durchgeführt werden? Soll zum Beispiel jemand benachrichtigt oder automatisch eine Revision vom Risiko angelegt werden? Wenn das der Fall sein soll, dann müssen Sie zu den betreffenden Zuständen Eingangs-, Zustands– oder Ausgangsaktionen definieren. Benutzen Sie dafür den Befehl Bearbeiten, der Ihnen im Kontextmenübefehl der Zustände im Diagramm zur Verfügung steht.
Wir schlagen vor: Legen Sie für den Artefakttyp Risk fest, dass im Zustand definiert automatisch eine Revision erzeugt wird. Dazu genügt ein Klick:
Revision anlegen
Diese Zustandsaktion ist generell für viele benutzereigene Artefakttypen sinnvoll.
Darüber hinaus gilt: Jeder, der ein Risiko – oder allgemein eine Instanz eines benutzerdefinierten Artefakttyps – anlegt und bearbeitet, kann jederzeit eine Revision erzeugen. Das heißt, Sie arbeiten mit eigenen Artefakttypen genauso revisionsicher wie mit den „eingebauten“.
Mit dem Erstellen eines Zustandsautomaten ist die Definition eines benutzereigenen Artefakttyps abgeschlossen. Arbeiten können Sie damit allerdings noch nicht. Dem neuen Artefakttyp fehlt noch etwas ganz Entscheidendes: die Benutzeroberfläche. Darum geht es in unserem nächsten Beitrag der Blogserie. Haben Sie Fragen zur Verhaltensdefinition mit Zustandsautomaten, dann melden Sie sich bitte bei uns. Wie immer stehen wir unter service@microtool.de bzw. 030/467086-20 sehr gerne zur Verfügung.
Hinweis:
Alles Wichtige zu objectiF RPM auf einen Blick haben wir für Sie im objectiF RPM Whitepaper zusammengestellt.
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