Was sind häufige Attribute von Anforderungen.
Wie bestimmen Sie, welche Sie brauchen? Und wie arbeiten Sie am besten mit Attributen?

Ein Attribut ist eine Eigenschaft einer Anforderung wie z.B. ihr Name oder ihre Priorität. Welche Eigenschaften sich für Ihre Anforderungen eignen, lässt sich in einfachster Form durch Tabellen (Schablonen) spezifizieren.
Je nach Projekt, Organisation, Anwendungsgebiet, aber auch Typ der Anforderung unterscheiden sich die Attribute, die Sie für die Dokumentation der Anforderungen verwenden. Hier sehen Sie eine Auswahl der am häufigsten verwendeten.
Wie legen Sie Attribute fest?
Es gibt eine Vielzahl von Attributen, die Sie für Anforderungen einsetzen können. Um zu definieren, welche Sie brauchen, lassen sich Schablonen erstellen. Eine Schablone kann z.B. eine tabellarische Struktur sein, in der Sie die Attributtypen mit einer kurzen Beschreibung auflisten. Zu beachten ist, dass sich Attribute je nach Anforderungstyp unterscheiden können: Für funktionale Anforderungen müssen Sie z.B. andere Informationen dokumentieren als für nicht-funktionale.
Alternativ und visuell ansprechender lassen sich Attribute mithilfe von Klassendiagrammen definieren. Die Anforderung ist dann einfach eine Klasse, für die Sie die gewünschten Eigenschaften festlegen. Vorteil dieser Methode: Sie können hier auch gleich die Beziehung zu anderen Elementen modellieren, wie z.B. die Beziehung zwischen Anforderung und Risiko (übrigens lassen sich natürlich auch Attribute für Risiken und andere Entitäten wie Use Cases, Testfälle oder Änderungsanträge festlegen).
Lesen Sie hier, um mehr über Klassendiagrammen zu erfahren »

Attribute von Anforderungen – eine kurze Definition:
Ein Attribut ist eine Eigenschaft, in der Sie die Informationen systematisch speichern.
Häufige Attribute von Anforderungen
Im Folgenden finden Sie eine Auflistung der häufigsten Attribute, die Sie als Vorlage verwenden können (vorgeschlagen von IREB):
- ID
- Name
- Beschreibung
- Version
- Autor
- Quelle (z.B. von welchem Ziel oder Stakeholder die Anforderung kommt)
- Begründung
- Stabilität (z.B. stabil, fest, gefestigt)
- Verbundene Risiken
- Kritikalität
- Priorität (z.B. niedrig, mittel, hoch, kritisch)
Weitere mögliche Attribute
Es lassen sich zusätzlich weitere Attribute für Anforderungen dokumentieren, wie z.B.:
- Verantwortlicher
- Anforderungstyp (z.B. Funktionale Anforderung, Leistungsanforderung, Qualitätsanforderung)
- Status der Prüfung
- Aufwand
- Release
- Juristische Verbindlichkeit (z.B. Pflicht, Wunsch, Absicht)
- Querbezüge
So arbeiten Sie mit Anforderungsattributen in der Praxis
Erfahren Sie hier mehr zu Requirements Engineering mit objectiF RPM oder objectiF RM »

Wie entscheiden Sie, welche Attribute Sie brauchen?
Welche Attribute Sie wählen, hängt von folgenden 4 Faktoren ab:
Projektmerkmale
Wie groß ist das Projekt? Welche Risiken birgt das Projekt?
Eigenschaften und Vorschriften des Anwendungsgebiets
Welche Referenzmodelle gibt es? Gibt es Vorschriften zur Modellierung?
Unternehmensvorgaben
Welche Standards setzt das Unternehmen ein? Welche Vorschriften hat es?
Randbedingungen und Restriktionen des Entwicklungsprozesses
Müssen Sie das Haftungsrecht beachten? Gibt es Prozessstandards?
Projektmerkmale
Wie groß ist das Projekt? Welche Risiken birgt das Projekt?
Unternehmensvorgaben
Welche Standards setzt das Unternehmen ein? Welche Vorschriften hat es?
Eigenschaften und Vorschriften des Anwendungsgebiets
Welche Referenzmodelle gibt es? Gibt es Vorschriften zur Modellierung?
Randbedingungen und Restriktionen des Entwicklungsprozesses
Müssen Sie das Haftungsrecht beachten? Gibt es Prozessstandards?
Informationen für Anforderungen dokumentieren
In der Praxis werden Anforderungen bzw. die Informationen für die unterschiedlichen Attribute gern mit einem Tool dokumentiert: MS Excel. Dort erstellen Sie dann eine Tabelle und definieren die einzelnen Spalten als Attribute der Anforderungen. Requirements Engineering stößt mit diesem Werkzeug aber schnell an seine Grenzen: Referenzen auf andere Elemente wie Anlagen zu den Anforderungen müssen Sie z.B. manuell nachpflegen, sobald eine neue Orderstruktur geschaffen wird oder Dateien verschoben werden. Viel Arbeit in großen und komplexen Projekten, die teilweise mit Tausenden an Anforderungen umgehen müssen.
Effizienter lässt sich mit einem geeigneten Requirements Engineering-Tool arbeiten, in dem Sie die Attribute Ihrer Anforderungen für die unterschiedlichen Typen (funktional vs. nicht-funktional etc.) leicht anlegen und später in der Projektarbeit mit Informationen füllen können. Gleichzeitig stellt solch ein Tool die Nachvollziehbarkeit bzw. Traceability der Anforderungen sicher und kann z.B. schnell auflisten, welche Informationen in den jeweiligen Attributen der Anforderungen gegenüber einer vorherigen Version verändert wurden. Nachfolgend sehen Sie solch einen Vergleich:

Vergleich zweier Versionen von Anforderungen – Änderungen an den einzelnen Attributen werden detailliert aufgelistet.
Die Erfassung geschieht in solch einem Requirements Engineering-Tool häufig mithilfe von Formularen, die Ihnen die auszufüllenden Attribute anbieten. Sie entsprechen Sichten, mit denen Sie die für Sie relevanten Anforderungen auswählen, nur bestimmte Attribute anzeigen lassen oder eine Kombination aus beiden nutzen. Auch Beziehungen zu anderen Projektergebnissen wie Stakeholder, Ziele oder Testfälle lassen sich dort anzeigen sowie anlegen:

Wissen zum Mitnehmen
Mit objectiF RPM Bedarf ermitteln, Lösungen vorschlagen & Mehrwert schaffen
Größter Vorteil von Attributen: Einfache Auswertung
Indem Sie die Informationen der Anforderungen strukturiert über Attribute erfassen, können Sie spezifisch, d.h. gemäß Ihrer Bedürfnisse darauf zugreifen. Einfaches Beispiel: Sie lassen sich alle Anforderungen mit – sowie vorhanden – abgeleiteten Testfällen anzeigen; und zu diesen Elementen auch jeweils nur ID, Name und Zustand. Auf diese Weise behalten Sie trotz großer Projekte und erhöhter Komplexität den Überblick.
Beispiel: Auswertung der Attribute in objectiF RPM: Anforderungen mit Testfällen auflisten
