Was ist der Systemkontext?

Der Systemkontext. Die Definition von System, Systemgrenzen und Randbedingungen.

Warum ist der Systemkontext wichtig und welche Vorteile bietet ein Kontextdiagramm?

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Der Systemkontext-Baustein ist der "Mittelpunkt" eines Kontextdiagramms. Er repräsentiert das zu entwickelnde System und beschreibt den Scope sowie die Aufgaben und Funktionen des Systems.

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Akteure sind alle Benutzer, Geräte oder Fremdsysteme, die mit dem System interagieren.

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Ein Systemkontextelement repräsentiert einen Teil des Systems, der entweder innerhalb oder außerhalb des Systemkontextes liegt.

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Systemkontextelemente, die innerhalb des Systemkontexts liegen, sind durch einen Informationsfluss (information flow) mit dem System verbunden.

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Auch Gesetze, Normen und andere Dokumente haben Einfluss auf das System und werden daher per rule-Beziehung mit dem System verbunden.

Definition

Der Begriff Systemkontext beschreibt nichts anderes als die Umgebung eines Systems. Ein zu entwickelndes System steht niemals für sich alleine, sondern ist durch Interaktion mit seiner Umgebung verbunden

Was ist der Systemkontext?

Im Beispiel oben sehen Sie ein Kontextdiagramm eines zu entwickelnden Systems zur Verwaltung von Patienten und deren Daten. Dieses System interagiert mit verschiedenen Eingabegeräten, anderer Software und natürlich den Nutzern. Zudem ist das System bereits während seiner Entwicklung durch Gesetze, Normen, Richtlinien und Styleguides beeinflusst worden. In der Realität könnten Sie definieren, dass die Software vollständig barrierefrei sein soll. Oder dass sie mit allen aktuellen Smartphone-Betriebssystemen kommunizieren kann. Gut, wenn dies gleich am Anfang in die Analyse des Systemkontextes eingeht. Nachträgliche Änderungen später in der Entwicklung ziehen eine Reihe von technischen Änderungen nach sich oder sind nicht mehr zu realisieren. In diesem Fall muss ein unvollständiges und nicht ausgereiftes Produkt auf den Markt gebracht werden.

Neben dem System und dem Systemkontext gibt es noch die sogenannte irrelevante Umgebung. Hier findet sich alles, was für die Entwicklung eines Systems keinerlei Bedeutung hat.

Die Abgrenzung des Systemkontexts beantwortet drei entscheidende Fragen

Was soll entwickelt werden?

Was hat Einfluss auf die Entwicklung?

Was kann vernachlässigt werden?

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Warum ist der Systemkontext wichtig?

Um zu entscheiden, wer und was auf das zu entwickelnde System Einfluss hat, muss der Systemkontext genau bestimmt sein. Und wer die Grenzen des Systems kennt, kennt den Scope – also den Umfang des Systems. Anders herum: Wird der Systemkontext nicht vollständig definiert, werden auch die Anforderungen unvollständig bleiben, die in die Entwicklung eingehen. Dies führt dann häufig zu großen, oft kostspieligen Problemen.

Welche Vorteile bietet ein Kontextdiagramm?

Die Systemkontextanalyse hat das Ziel, alle für ein System relevanten Personen, Gruppen, Organisationen, Prozesse, Ereignisse und Dokumente zu finden. Das Festlegen der Systemgrenze bestimmt gleichzeitig, welche Funktionalitäten das System selbst bieten soll und welche Schnittstellen es zu Fremdsystemen gibt.

Für die Analyse gibt es Hilfsmittel, beispielsweise Systemkontextdiagramme – gerne auch als Kontextdiagramm bezeichnet, die Sie am besten mit Tool erstellen. Ein Kontextdiagramm zeigt die Zusammenhänge eines Systems grafisch auf und bietet einen schnellen Überblick zu allen Aspekten. Je nach Art des Diagramms können zudem hilfreiche Zusatzinformationen, Beschreibungen, Informationsflüsse und Interaktionen modelliert werden. Am Ende entstehen so Produkte, die die Nutzer zufrieden stellen und alle gewünschten Funktionen bieten.