Ein Blick in die Schlagzeilen der letzten Jahre genügt, um die immense Bedeutung von Sicherheit und Qualität in der Produktentwicklung zu erkennen. Ein besonders drastisches Beispiel für die Folgen unzureichender Fehleranalyse und -Prävention ist der Fall der explodierenden Handyakkus von Samsung. Als 2016 das neue Modell auf den Markt kam, hätte eine gründlichere Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA) das Ausmaß der Katastrophe möglicherweise verhindern können. Anfangs als technologischer Meilenstein gefeiert, wurde das Galaxy Note 7 schnell zum Symbol für Produktfehler und unzureichende Qualitätskontrolle. Die Bilder von rauchenden Handys und verbrannten Geräten gingen um die Welt – Die Konsequenzen für das Unternehmen waren verheerend: Milliardenverluste, Reputationsschäden und eine aufwendige Rückrufaktion, die das Vertrauen der Verbraucher:innen nachhaltig schädigte. Eine ausgereifte FMEA-Methodik in einer Multi-User-Umgebung kann die Wahrscheinlichkeit solcher Produktfehler verringern. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick darauf, wie dies mit Hilfe unseres neuen FMEA-Templates für objectiF RPM gelingen kann.
Was ist die FMEA und wie funktioniert sie?
FMEA steht für Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse und ist eine systematische Methode zur Identifizierung potenzieller Fehlerquellen in einem Produkt oder Prozess. Ziel ist es, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen, ihre Auswirkungen zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Risiken zu beseitigen. Wir haben zu der FMEA bereits einen ausführlichen Wissen-Online-Beitrag verfasst. Lesen Sie gern unseren Beitrag dazu, wenn Sie vorab genauere Details zum Aufbau dieser Methode erfahren möchten.
Die unverzichtbare Rolle der FMEA in der Produktentwicklung
Ob es sich um die Entwicklung autonomer Fahrzeuge, lebensrettender Medizingeräte oder zuverlässiger Software handelt – Die Sicherheit ist über die gesamte Laufzeit einer der wichtigsten Aspekte. Um diese zu gewährleisten und Spätfolgen oder Produktfehler frühzeitig zu erkennen, müssen das Requirements Engineering, die Produktentwicklung und FMEA Hand-in-Hand funktionieren. Ist die Erstellung der FMEA parallel zum Anforderungsprozess möglich, kann der Zusatzaufwand von Fehlerbehebungen zu einem späteren Zeitpunkt vermieden werden. Daraus ergeben sich folgende Vorteile: Risiken minimieren Indem potenzielle Fehlerquellen frühzeitig erkannt und bewertet werden, kann vorhergesehen werden, wie sich einzelne Komponenten oder Funktionen auf das gesamte System auswirken können. Kosten reduzieren Fehler in einer frühen Entwicklungsphase zu erkennen, hilft teure Nachbesserungen oder Rückrufe zu vermeiden und die Gesamtkosten zu senken. Kundenzufriedenheit steigern Durch die proaktive Identifizierung und Behebung potenzieller Probleme können Unternehmen die Zuverlässigkeit und Leistung ihrer Produkte verbessern, was zu einer höheren Kundenzufriedenheit führt. Wettbewerbsfähigkeit erhöhen Unternehmen, die FMEA als integralen Bestandteil der Produktentwicklung einsetzen, können agiler auf sich ändernde Anforderungen durch frühzeitige Fehlerprognosen reagieren und die Sicherheit ihrer Produkte steigern.
Die 5 größten Herausforderungen in der FMEA
Die FMEA bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich, die es zu bewältigen gilt, wenn eine effektive Risikominderungsstrategie geplant werden soll. Die 5 größten Herausforderungen, denen Unternehmen sich stellen müssen, lauten:
- Integration von FMEA in den Entwicklungsprozess
- Planung und Umsetzung von Maßnahmen in den einzelnen Entwicklungsphasen
- Schwierigkeiten beim Erkennen der Auswirkungen von Fehlern auf das Gesamtsystem
- Durchführung und Dokumentation der FMEA-Analyse in Teams
- Schwierigkeiten bei der Traceability im FMEA-Prozess
Die FMEA mit objectiF RPM
Das FMEA-Template ermöglicht Ihnen, die FMEA während der Produktentwicklung effizienter durchzuführen und genau diese Herausforderungen zu bewältigen. Es unterstützt dabei das Prinzip der Design-FMEA, welches bezogen auf das Produkt mit seiner Architektur, den Komponenten und dem Material konzipiert ist. Integriert in Ihre Prozesse können Sie damit frühzeitig Entdeckungs- und Vermeidungsmaßnahmen erstellen und zusätzliche Anforderungen an das zu entwickelnde Produkt erfassen.
Integration von FMEA in den Entwicklungsprozess
Die FMEA aus separaten Dateien in den bestehenden Entwicklungsprozess zu integrieren, kann eine Herausforderung sein. Zu viele Programme, zwischen denen man springen muss, können den Workflow stören und verkomplizieren. Die FMEA mit objectiF RPM können Sie in der gewohnten Umgebung durchführen, in der Sie Ihre Entwicklung planen und steuern, Anforderungen analysieren und dokumentieren, Tests spezifizieren und durchführen und Ihr Dokumentenmanagement vornehmen. Sie kann also nahtlos in den bestehenden Arbeitsablauf eingebunden werden. Dadurch wird die FMEA von Anfang an optimal in den Gesamtentwicklungsprozess integriert, was eine effiziente und ganzheitliche Herangehensweise ermöglicht.
Planung und Umsetzung von Maßnahmen in den einzelnen Entwicklungsphasen
Im Rahmen der FMEA analysieren Sie nicht nur die Fehler, Fehlerursachen und Folgefehler, sondern definieren auch Maßnahmen die umzusetzen sind, um Fehler zu entdecken und zu vermeiden. In einer dateibasierten FMEA mit mehreren Mitarbeitenden kann das schnell unübersichtlich und fehleranfällig werden. Kleinteilige Dokumentationen über die Auswirkungen und Bearbeitungsstände müssen stetig aktualisiert werden. Im Rahmen der FMEA mit objectiF RPM sparen Sie sich die aufwendige Dokumentation der Planung und Umsetzung. Arbeiten Sie strukturiert und transparent mit Gantt Charts im Tool und behalten einen umfassenden Überblick über die Gesamtplanung mit den FMEA-Maßnahmen.
Schwierigkeiten beim Erkennen der Auswirkungen von Fehlern auf das Gesamtsystem
Eine detaillierte Architekturanalyse über mehrere Seiten hat den Nachteil, in der Handhabung eher umständlich und unübersichtlich zu sein. Die Nachschlagearbeit ist mühsam und ohne eine grafische Modellierung der Architektur behält man schwer den Überblick. In objectiF RPM erhalten Sie eine integrierte Modellierung der Struktur und Funktion ihres Produkts und können einfach durch die gesamte Architektur navigieren. Durch die Modellierung eines Parameterdiagramms ist beispielsweise leichter zu erkennen, wo die Ursachen der Fehler liegen und wo deren Folgen auftreten.
Durchführung und Dokumentation der FMEA-Analyse in Teams
In großen Projekten häuft sich auch in der FMEA die Problematik, dass verschiedene Mitarbeitende mit unterschiedlichen Arbeitsständen arbeiten. Erfolgt die FMEA separat in Word- oder Excel-Dokumenten, kann diese Dokumentation im Laufe der Fehleranalyse sehr aufwendig und unübersichtlich werden. Das neue Template verbindet die multi-user-fähige Umgebung objectiF RPM mit der FMEA. Die darin integrierte Versionierung und mögliche Rollen- und Rechtezuordnung für Mitarbeitende verbessert die Übersichtlichkeit und erleichtert die Zusammenarbeit und Kommunikation Ihrer Teams.
Schwierigkeiten bei der Traceability im FMEA-Prozess
Die Schwierigkeiten, die sich in Word oder Excel bei der Durchführung und Dokumentation ergeben, treten ebenso in der Traceability auf. Je größer das Projekt ist, desto umfangreicher kann eine Nachverfolgung der Fehlermöglichkeiten aussehen. In einer Word-Datei sind Fehlerfolgeketten jedoch nur mit schriftlicher Dokumentation möglich. Sind Änderungen erforderlich, kann der Aufwand immens werden. Demgegenüber ermöglicht Ihnen objectiF RPM zwischen Elementen wie Fehlern, Fehlerursachen, Folgefehler und Maßnahmen Beziehungen anzulegen. In konfigurierten Sichten sehen Sie die Auswertung der Fehler und deren Folgefehler mit entsprechenden Maßnahmen, ohne großen Zeitaufwand mit nur einem Klick.
Zusätzliche Unterstützung der FMEA durch Automatisierung im Tool
Für das optimale Controlling können Sie in den Sichten sehen, welche Fehler Sie bereits erkannt und analysiert haben, eigene Berechnungen integrieren und somit auch Kennzahlen definieren. Eine FMEA erfordert eine Priorisierung der Fehler. Hierfür können Sie explizit Informationen auswerten und festlegen, in welcher Reihenfolge die entdeckten Fehler angegangen werden und Zuständigkeiten bestimmen. Nach Bestimmen der Häufigkeit, Bedeutung und Art der Fehlfunktion, sowie deren Entdeckungsfähigkeit, wird die Risikoprioritätszahl (RPZ) automatisch errechnet und angezeigt. Wenn Sie daraufhin Entdeckungs- und Vermeidungsmaßnahmen vornehmen und die Fehler erneut bewerten, wird die RPZ automatisch angepasst. Diese Automatisierungen helfen dabei, Ihre Prozesse zu verschlanken und die Workflows zu optimieren. Für eine optimale Dokumentation oder Präsentation Ihrer Ergebnisse können Sie jederzeit mit nur einem Klick eine vollständige Ergebnisdokumentation mit allen Inhalten Ihrer FMEA-Analyse generieren.
Fazit
Je früher eine Fehlerbetrachtung in den Entwicklungsprozess einfließt, desto besser, denn die Kosten zur Behebung eines Fehlers verzehnfachen sich mit jeder Produktionsstufe. So werden Risiken minimiert und gleichzeitig können Kosten oder Imageschäden vermieden werden. Das Ergebnis zahlt sich aus. Erhöhen Sie die Sicherheit und Zuverlässigkeit Ihrer Produkte und Systeme durch die systematische Identifizierung, Bewertung und Bewältigung potenzieller Fehler mit der FMEA in objectiF RPM. Effizientes und nachvollziehbares Arbeiten in einer Teamumgebung reduziert den Aufwand und die Kosten einer FMEA. Das FMEA-Template für objectiF RPM ist auch für die kostenlose Trial-Version verfügbar. Probieren Sie es doch im Rahmen der 30-Tage Version selbst aus, bei Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.