RE@Agile & objectiF RPM – das Tool zur Theorie

by | 05.07.2021 | Requirements Engineering

IREB

Das International Requirements Engineering Board (IREB) bietet ein umfangreiches Ausbildungs- und Zertifizierungsprogramm für das professionelle Requirements Engineering. Es umfasst verschiedene Level und Module, die alle Aspekte der Anforderungsanalyse berücksichtigen.

Dem IREB ist es wichtig, dass Requirements Engineering nicht nur in „klassischen“, planbasierten und phasenorientierten Projekten einsetzbar ist, sondern auch im agilen Umfeld ein „Muss“ ist, um qualitativ hochwertige Software und Produkte nach den Wünschen der Kunden oder Stakeholder zu erstellen. Doch wie betreibt man Requirements Engineering in der agilen Produktentwicklung gewinnbringend?

IREB hat seine Vorstellungen dazu unter dem Label RE@Agile veröffentlicht.

RE@AGILE

Was ist RE@Agile? Es ist der Brückenschlag zwischen den Ideen des Requirements Engineerings (RE) und denen der agilen Welt.

RE beschreibt, wie mit ingenieurmäßigem, diszipliniertem Vorgehen die Vorstellungen der Stakeholder bzw. Kunden klar ermittelt und so als Anforderungen dokumentiert werden, dass auf dieser Basis in einer späteren Projektphase widerspruchsfrei ein Produkt entwickelt werden kann, das genau diesen Vorstellungen entspricht.

Bei agilem Vorgehen wird dagegen Wert darauf gelegt, in direktem Kontakt mit den Stakeholdern und in kleinen Ausbaustufen ein Produkt zu entwickeln. Das regelmäßige Feedback der Stakeholder nach der Fertigstellung einer Ausbaustufe gibt hier Möglichkeit, sofort zu erkennen, wenn deren Vorstellungen nicht erfüllt sind und Änderungen in den nächsten Ausbaustufen sofort umzusetzen.

RE@Agile bedeutet, dass auch in der agilen Produktentwicklung die bewährten Praktiken des RE angewendet werden, um die Ziele, Anforderungen und Bedürfnisse der Stakeholder besser zu verstehen. Mit RE@Agile profitiert man also von der Synergie zweier bewährter Vorgehensweisen.

Kontinuierliches Requirements Engineering

Der Schlüssel von RE@Agile ist die kontinuierliche Einbettung der fundamentalen RE Tätigkeiten Ermitteln, Dokumentieren, Prüfen sowie Verwalten von Anforderungen in die Produktentwicklung. RE und Entwicklung verlaufen also Hand in Hand und nicht in längeren Phasen nacheinander!

Requirements Engineering und agile Produktentwicklung

Abb. 1: Requirements Engineering und agile Produktentwicklung

Die Abbildung zeigt die Tätigkeiten des kontinuierlichen Requirements Engineering (grüne Punkte) zusammen mit der zyklischen Produktentwicklung im Überblick. Während einer Ausbaustufe bzw. eines Sprints werden nicht nur Anforderungen umgesetzt, sondern neue Anforderungen ermittelt bzw. schon vorhandene Anforderungen weiter verfeinert und priorisiert, damit sie in den nächsten Ausbaustufen implementiert werden können.

Die Rolle des Requirements Engineer wird hier vom Product Owner ausgefüllt. Er kann dabei aber von weiteren Mitarbeitern unterstützt werden, z.B. auch von Team-Mitgliedern mit entsprechender Qualifikation.

Wie RE@Agile genau funktioniert, und auf welche Stolpersteine zu achten ist, wird einführend kurz und prägnant im Kurs RE@Agile Primer vermittelt. microTOOL bietet dieses Training mit optionaler IREB Zertifizierung monatlich an.

objectiF RPM – das Tool zur Theorie

Das Tool objectiF RPM bietet die optimale Unterstützung, um Sie als Product Owner oder Requirements Engineer beim kontinuierlichen Requirements Engineering in der agilen Produktentwicklung zu unterstützen und die Realisierung anforderungsgetrieben zu steuern.

Neben vielfältigen Features und Funktionen, die das Management der Anforderungen unterstützen, wie konfigurierbare Sichten und Dashboards, Definition von Zustandsautomaten für den Workflow von der Anforderungsdefinition bis hin zur Umsetzung und Abnahme, bietet das Tool auch Dokument- und Reportgenerierung auf Knopfdruck.

Charts wie das Cumulative Flow Diagram zeigen auf einen Blick, wie der Stand Ihrer Produktentwicklung ist.

Um jederzeit den Überblick zu gewährleisten, beinhaltet objectiF RPM mittels konfigurierbarer Abfragen und Auswertungen vielfältige Möglichkeiten der Visualisierung von Traceability und Abhängigkeiten zwischen den Anforderungen – z.B. zwischen Epics, Features und User Stories.

Darüber hinaus unterstützt Sie objectiF RPM mit einem Review-Workflow bei den Tätigkeiten zum Prüfen und Abstimmen von Anforderungen.

Übrigens: objectiF RPM enthält eine automatische Versionierung aller Informationen im Hintergrund. Das bedeutet volle Nachvollziehbarkeit bei allen Änderungen.

Agile Produktentwicklung mit Backlog-Sichten und Kanban-Boards

Für die agile Produktentwicklung bietet objectiF RPM zusätzlich navigierbare Backlog-Sichten. Mit Ihnen können Sie die Anforderungen – z.B. als User Stories – nicht nur übersichtlich verwalten, schätzen und priorisieren, sondern auch ganz einfach einzelnen Releases und Sprints für die Umsetzung zuordnen. Diese Einplanung der Anforderungen erfolgt ganz bequem per Drag & Drop durch Verschieben oder Referenzieren von einem Backlog in ein anderes.

User Stories im Backlog

Abb. 2: User Story CT-Aufnahmen anzeigen aus der Ausbaustufe Prototyp wird umgesetzt in Sprint 3

Der Stand der Umsetzung von User Stories für einen Sprint wird mit einem verknüpften Kanban-Board visualisiert und gesteuert. Die Team-Mitglieder signalisieren den Fortschritt der Realisierung durch Verschieben der User Stories auf dem Board von links nach rechts. WIP-Limits für die einzelnen Zustände können eingestellt werden.

Kanban Board für den Sprint

Abb. 3: Kanban-Board zum Sprint 3


Hybride Planung

Die einzelnen Ausbaustufen wie Releases und Sprints – neben weiteren planbaren Vorgängen – sehen Sie aber auch im Gantt-Chart.

Gantt Chart Übersicht für hybride Planung

Abb. 4: Gantt-Chart für die hybride Planung

Die Release- und Sprint-Aktivitäten im Plan sind dabei mit den entsprechenden Backlogs und Kanban-Boards gekoppelt. Sie können hier die Kapazitäten und Ressourcen für die Ausbaustufen vorgeben und visualisieren, die dann auch in den Backlogs berücksichtigt werden.

Übrigens: objectiF RPM unterstützt Sie mit einer anpassbaren Mustertechnik dabei, neue Releases und Sprints auf Knopfdruck hinzuzufügen. Im Hintergrund werden alle zugehörigen Backlogs und Boards automatisch erzeugt. Das spart enorm viel Zeit und erleichtert die Skalierung.

Neben der agilen, anforderungsgetriebenen Planung unterstützt Sie objectiF RPM auch mit klassischer Projekt-, Kosten- und Ressourcenplanung, sodass Sie in der Praxis in der Lage sind, Ihre Produktentwicklung auch hybrid zu planen.

Fazit

Agiles Vorgehen kann von klassischem Requirements Engineering profitieren, wenn die RE Tätigkeiten innerhalb der Zyklen iterativ inkrementell vorgenommen werden. Ein Tool wie objectiF RPM hilft dabei, Traceability, Abhängigkeiten und Fortschritt für alle im Team sichtbar zu machen und Workflows z.B. für das Einholen von Stakeholder Feedback zu steuern.