Die Zukunft ist visuell: Trends im Requirements Engineering

by | 05.10.2023 | objectiF RM anwenden, Requirements Engineering

Die Entwicklung des Requirements Engineering (RE) wird in den kommenden Jahren von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Allen voran die fortschreitende Digitalisierung mit ihren technologischen Innovationen. Deren aufwendige Systeme fordern ebenso den Umgang mit immer komplexeren Anforderungen. Kaum ein technisches Produkt kommt heute noch ohne Software aus. Viele Geräte lassen sich heute beispielsweise per App steuern. Das hat zur Folge, dass sich agile Prozesse zunehmend auch in Bereichen etablieren, die nicht primär auf Softwareentwicklung ausgelegt sind.

Modernes RE ist flexibel und anpassbar, um im schnelllebigen Projektumfeld nicht von ungeplanten Change Requests ausgebremst zu werden. Auch die Bedürfnisse der Stakeholder müssen während des gesamten Prozesses berücksichtigt werden. Um bei dieser Komplexität den Überblick zu behalten, kommen verstärkt Methoden und Technologien zum Einsatz, die bei der Priorisierung und Wiederverwendung von Anforderungen helfen, Zusammenhänge und Abhängigkeiten aufzeigen und die Traceability sicherstellen.

Wir stellen Ihnen im Folgenden einige fortlaufende Trends im Requirements Engineering vor und geben anschließend Empfehlungen, wie Ihr Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt.

Die Integration der Anforderungsmodellierung im RE-Prozess

Agile Methoden wie Scrum und Kanban sind bereits fester Bestandteil unseres Projektalltags aber auch die Anforderungsmodellierung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Modellierung im Requirements Engineering Prozess spielt eine entscheidende Rolle für die erfolgreiche Entwicklung von Software- und Systemprojekten.

Durch die Erstellung von Modellen können komplexe Anforderungen und Systemzusammenhänge verständlich, klar und strukturiert dargestellt werden. Die Modelle dienen als Brücke zwischen Stakeholdern und Entwicklern, indem sie die Anforderungen in visueller Form darstellen. Dadurch werden Missverständnisse und Kommunikationsschwierigkeiten reduziert und ein gemeinsames Verständnis für das zu entwickelnde System geschaffen. Darüber hinaus bieten Modelle die Möglichkeit, Anforderungen systematisch zu analysieren, zu validieren und zu verifizieren. So können Widersprüche, Lücken oder Fehlinterpretationen frühzeitig erkannt und korrigiert werden, was letztlich zu einer höheren Produktqualität und einer effizienteren Entwicklung beiträgt.

In objectiF RM und RPM sind viele Möglichkeiten geboten, gewünschte Zusammenhänge mithilfe von Diagrammen zu visualisieren. Alle folgenden Diagramme sind direkt in die Produkte integriert und bilden die optimale Ergänzung zu Kanban Boards und Backlogs.

Das zentrale Element des Systemkontextdiagramms ist das System oder das zu entwickelnde Produkt. Ein vollständiger Systemkontext bietet einen schnellen Überblick und optimale Voraussetzungen für vollständige Anforderungen. Das Systemkontextdiagramm kann außerdem als Ausgangspunkt für die Erstellung weiterer Modelle und Diagramme dienen.

Ein gut aufgestelltes Zieldiagramm erkennt im Zusammenspiel der einzelnen Ziele bereits Widersprüche und Überschneidungen, die so frühzeitig behoben werden können. Mit objectiF RM und RPM lassen sich Konflikt-Beziehungen auf einen Blick erkennen und Abhängigkeiten zwischen den Zielen werden hervorgehoben. Mit dem Zieldiagramm haben Sie immer die Interessen der Stakeholder im Überblick und können auch während des Projektverlaufs Priorisierungen anpassen.

microTOOL Blog: Diagramme im Requirements Engineering

In objectiF RM und RPM können Sie alle projektrelevanten Anforderungen in einem Anforderungsdiagramm darstellen. Die Beziehungen zwischen den Anforderungen und den Stakeholdern schaffen zusätzlich ein nachvollziehbares Gesamtbild. Entscheidende Aspekte des Entwicklungsprozesses und besondere Eigenschaften des Systems sind so klar erkennbar.

Durch die Integration von Use Case-Diagrammen erhalten Sie verschiedene Blickwinkel auf Ihr System und können es aus Anwendersicht betrachten. Mit objectiF RM und RPM können Sie alle Beziehungen zwischen den Use Cases darstellen und Beziehungen zwischen den Akteuren sichtbar machen. Sie können die einzelnen Use Cases mit Erweiterungspunkten versehen, wenn das Verhalten eines Anwendungsfalls erweitert werden soll. Daraus lassen sich weitere Anforderungen ableiten.

Die Blockdiagramme der SysML bieten einen erheblichen Nutzen im RE, indem sie die Struktur und die Beziehungen der Systemkomponenten visuell darstellen. Durch diese klare und grafische Darstellung können Anforderungen und ihre Zusammenhänge besser verstanden, kommuniziert und analysiert werden. Sie fördern ein gemeinsames Verständnis aller Projektbeteiligten und tragen dazu bei, Fehlinterpretationen und Mehrdeutigkeiten in den Anforderungen frühzeitig zu erkennen und zu klären. Für Softwareentwicklungsprojekte stehen zusätzlich Klassendiagramme zur Modellierung des Software Design zur Verfügung.

Während jedem Schritt Ihres Requirements Engineering Prozesses innerhalb unserer Produkte stehen Ihnen die Diagramme zur Verfügung. Mit objectiF RM und RPM haben Sie alles übersichtlich in einem Tool und für alle zugriffsbereit integriert.

Generative künstliche Intelligenz im Requirements Engineering

In der aktuell sich wandelnden digitalen Welt hat die künstliche Intelligenz (KI) tiefgreifende Veränderungen bewirkt. Insbesondere die generative KI wird einen immensen Einfluss im Bereich des Requirements Engineering (RE) haben.

Das Erfassen, Analysieren und Managen von Anforderungen werden durch den Einsatz generativer KI enorm profitieren. In größeren Projekten können schnell Tausende von Anforderungen entstehen. Mithilfe von künstlicher Intelligenz können diese automatisch klassifiziert und priorisiert werden. Generative Modelle können ferner dazu beitragen, Mehrdeutigkeiten, Konflikte, Redundanzen oder Unvollständigkeiten in den Anforderungen zu erkennen und Vorschläge zur Lösung dieser Probleme zu generieren. Auch für uns ist dieses Thema sehr spannend, weshalb wir in diesem Blogbeitrag die Erfassung von Ähnlichkeiten durch eine KI bereits beleuchtet haben.

Aus definierten Zielen und erfassten Anwendungsfällen könnten mithilfe künstlicher Intelligenz Anforderungen generiert und anschließend verfeinert werden. Wir haben den Anspruch, diese Funktion künftig in unseren Tools zu realisieren und arbeiten bereits daran. Auch das Generieren von Testfällen und das Erstellen von Dokumentationen nach branchenüblichen Standards wird zunehmend durch KI Modelle unterstützt werden.

Die Einbindung von generativer KI in den RE-Prozess kann somit die Effizienz deutlich steigern, menschliche Fehler reduzieren und eine konsistentere Qualität der Anforderungserstellung gewährleisten. Da KI-Modelle ständig lernen und sich verbessern, wird dieser Nutzen im Laufe der Zeit weiter zunehmen.

Anpassungsfähige Tools für komplexe Anforderungen und Systeme

Produkte, Systeme, Anforderungen – alles wird komplexer. Unübersichtliche Anforderungslisten und häufiges Hin- und Herspringen zwischen Tabellen, Programmen und Grafiken erschweren die Weiterentwicklung. Die Zukunft des Requirements Engineering muss toolgestützt sein, um da den Überblick zu behalten. Unternehmen werden in überschaubare und dennoch individuell anpassbare Werkzeuge investieren müssen, um die komplexer werdenden Anforderungen organisieren zu können und auf lange Sicht erfolgreiche Projekte abzuschließen.

In objectiF RM und RPM können Sie jederzeit sehen, welche Ergebnisse von Anforderungsänderungen betroffen sind und nachvollziehen, von welchem Mitarbeitenden Sie vorgenommen wurden. Individuelle Konfiguration und Traceability zeichnen unsere Produkte aus. Einheitliche Strukturen und Workflows können Sie Ihren Bedürfnissen anpassen und vereinheitlichen damit die Prozesse für alle Projektbeteiligten.

Steigern Sie Ihre Wettbewerbsfähigkeit mit effizientem
Requirements Engineering

Der Trend bewegt sich weiterhin zur Kombination agiler RE-Methoden mit der Anforderungsmodellierung, um die sich schnell ändernden Anforderungen effizient aufnehmen und darstellen zu können. Durch die Modellierung der Systeme und ihrer Use Cases kann ein gemeinsames Verständnis geschaffen und potenzielle Missverständnisse und Widersprüche frühzeitig aufgedeckt werden.

Das Anforderungsmanagement wird mit den neuen Entwicklungen der Digitalisierung immer komplexer. Unternehmen sollten nicht davor zurückschrecken, Ressourcen in komplexere RE-Tools zu investieren. Dies gilt sowohl für Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden als auch für Tools, die die Kommunikation, Dokumentation und Analyse des gesamten RE-Prozesses erleichtern können.

Im Kontext des Requirements Engineering bedeutet das für Sie: Wenn Sie sich auf agiles Vorgehen, Stakeholderbedürfnisse, Toolintegration und die kontinuierliche Weiterentwicklung Ihres RE-Prozesses konzentrieren, können Sie auch in Zukunft in Ihrer Branche wettbewerbsfähig bleiben. Nutzen Sie die Vorteile eines qualitativ hochwertigen Anforderungsmanagements, um die von Ihren Stakeholdern gewünschten Produkte zielgerichtet und passgenau auf den Markt zu bringen.

Mit einem toolgestützten RE-Prozess profitieren Sie in Ihrer Arbeitsweise ganzheitlich – von der Modellierung über die Traceability bis hin zu KI-gestützten Funktionen. Wenn Sie mehr über diese Features unserer Produkte objectiF RM und RPM erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unser Download Center mit Whitepapers zu unseren Produkten und zu weiteren Themen rund um Requirements Engineering, agile Prozesse und Multi-Projektmanagement.